ENRD Seminare und Konferenzen
Brüssel, Belgien - April 27-28, 2012
Kurze Zusammenfassung
Nach der erfolgreichen Veranstaltung für neue lokale Aktionsgruppen im Jahr 2011 organisierte das Europäische Netzwerk für ländliche Entwicklung (ENRD) vom 27.–28. April 2012 in Brüssel die Veranstaltung „LEADER Event 2012: Lokale Entwicklungsstrategien und Zusammenarbeit“.
An der Veranstaltung nahmen rund 400 Personen teil, darunter Vertreter von über 250 lokalen Aktionsgruppen, um sich über Erfahrungen und die weitere Zusammenarbeit auszutauschen und darüber zu sprechen, wie die Zukunft von LEADER aussehen kann.
Bei der Veranstaltung ging es hauptsächlich um die drei Themen: Verbesserung der Qualität der Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategien, Integration der Zusammenarbeit in die lokalen Entwicklungsstrategien als ein Hauptelement und die Förderung vieler neuer transnationaler Kooperationsprojekte. Die Veranstaltung war auf die aktive Beteiligung der Teilnehmer ausgerichtet, wobei das Ziel in der größtmöglichen Interaktion zwischen allen Teilnehmern bestand.
Hier finden Sie Dokumente und Angaben zu den Quellen, die den Teilnehmern als Hintergrundinformationen für die Hauptdiskussionspunkte zur Verfügung standen, sowie den Veranstaltungsplan und die Hauptergebnisse der Veranstaltung.
Bilder der Veranstaltung finden Sie hier
Das Video, das vom französischen Netzwerk gedreht wurde, können Sie sich hieransehen. (auf Französisch)
Lokale Entwicklungsstrategien
Alle lokalen Aktionsgruppen sind für die Entwicklung und Umsetzung einer lokalen Entwicklungsstrategie, die ein wichtiger Bestandteil des LEADER-Ansatzes ist, verantwortlich. In der Praxis jedoch kann sich das Entwickeln einer qualitätsvollen lokalen Entwicklungsstrategie als Herausforderung erweisen.
Der Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofs (EuRH) von 2010 über die Umsetzung von LEADER hob einige Schwachstellen bezüglich der lokalen Entwicklungsstrategien hervor und betonte die Notwendigkeit von Verbesserungen. Daraufhin wurde die ENRD-Fokusgruppe (Fokusgruppe 4) zum Thema „Bessere lokale Entwicklungsstrategien“ gegründet, um die 27 Mitgliedstaaten der EU bei der Förderung von Verbesserungen bei der Qualität der Entwicklungsstrategien, die von den lokalen Aktionsgruppen im aktuellen und zukünftigen Programmplanungszeitraum erarbeitet werden, zu beraten.
Die Arbeit der Fokusgruppe 4 teilt sich in zwei Phasen:
- Phase 1 mit dem Schwerpunkt auf der Erarbeitung der lokalen Entwicklungsstrategien – den Bericht zur Phase 1 können Sie hier herunterladen [PDF ]
- Phase 2 mit dem Schwerpunkt auf der Umsetzung und Begleitung & Bewertung der Strategien (die Arbeiten dazu dauern noch an)
Weitere Informationen zur Fokusgruppe 4 finden Sie hier.
Zusammenarbeit
Eine Ausgabe des EU-Magazins „Ländlicher Raum“ wurde zur Unterstützung der Veranstaltung dem Thema LEADER und Zusammenarbeit (April 2012) gewidmet und kann hierheruntergeladen werden.
Weitere Tools zur Unterstützung der transnationalen Zusammenarbeit zwischen den lokalen Aktionsgruppen finden Sie auf der Website des ENRD:
Leitfaden für transnationale Zusammenarbeit
Datenbank für Kooperationsangebote
Datenbank der lokalen Aktionsgruppen
Die EU-Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums nach 2013
Die Zukunft von LEADER nach 2013 wird noch diskutiert (Mai 2012), aber einige Informationen der Europäischen Kommission zum zukünftigen Rahmenwerk für die ländliche Entwicklung und zum Vorschlag einer von den Kommunen initiierten lokalen Entwicklung stehen zur Verfügung.
Die folgenden Präsentationen wurden während des Workshops „2014–2020 Strategische Programmplanung und die Begleitung und Bewertung der Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums“ vom 14.–15. März 2012 vorgestellt:
Hauptelemente der strategischen Programmplanung der EU-Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums nach 2013 - Josefine Loriz-Hoffmann (DG AGRI) [PDF ]
Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums 2014–2020 – 2020 - Guido Castellano (DG AGRI) [PDF ]
Das Rahmenwerk für eine von den Kommunen initiierte lokale Entwicklung im Rahmen des GSR - Pedro Brosei (DG AGRI) [PDF ]
Das LEADER Event 2012 war auf die Beteiligung der Teilnehmer ausgerichtet. Alle Aktivitäten der Veranstaltung wurden sorgfältig geplant, um bedeutsame und praktische Diskussionen zur Notwendigkeit der Verbesserung der lokalen Entwicklungsstrategien führen zu können und viele neue transnationale Kooperationsprojekte zu fördern.
Die Veranstaltung aus Sicht der Teilnehmer und Erfahrungen, die gemacht wurden, finden Sie im „Newsletter“ zur Veranstaltung – klicken Sie hier [PDF ]
Veranstaltungsplan des LEADER Events 2012: [PDF ]
„Skizze“ zum Verlauf des LEADER Events 2012: [PDF ]
TAG 1 (27. April 2012)
Eröffnungsveranstaltung
Begrüßung - Videobotschaft von Dacian Ciolos, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung [PDF ]
Orientierung – Vorstellung des Programms und der Art der Zusammenarbeit [PDF ]
Podiumsdiskussion – Warum brauchen wir lokale Entwicklungsstrategien und Zusammenarbeit? mit Vertretern der GD AGRI, der Europäischen LEADER-Vereinigung (ELARD), der Fokusgruppe 4, der lokalen Aktionsgruppen, der ENRD-Kontaktstelle und des Europäischen Netzwerks für Fischwirtschaftsgebiete (FARNET)
Vorstellung der Sprecher [PDF ]
Vorstellung der Netzwerk- & Kooperationsmesse [PDF ]
TAG 2 (28: April 2012)
Überleitung von Tag 1 des LEADER Events 2012: Einführung zu Tag 2 [PDF ]
Workshop A - Die ENTWICKLUNG soliderer lokaler Entwicklungsstrategien
Fokusgruppe 4 – Bessere lokale Entwicklungsstrategien des LEADER-Unterausschusses: Ergebnisse der Phase 1 - Präsentation von Ana Pires da Silva (portugiesisches Netzwerk für ländliche Räume) [PDF ]
Workshop A - Poster zur Präsentation relevanter Verfahren für die Erarbeitung soliderer lokaler Entwicklungsstrategien
Fokusgruppe 4 – „Bessere lokale Entwicklungsstrategien“ - Ana Pires da Silva (portugiesisches Netzwerk für ländliche Räume) [PDF ]
Mindestanforderungen an lokale Entwicklungsstrategien im zukünftigen Programmplanungszeitraum - Pedro Brosei (DG AGRI) [PDF ]
Verbesserung der Koordinierung von EU-Mitteln im Hinblick auf die Zusammenarbeit von lokalen Aktionsgruppen und Aktionsgruppen der Fischereiwirtschaft - Paul Soto (FARNET) [PDF ]
Wie passen Klimawandel und Armut in eine lokale Entwicklungsstrategie? - Géza Gelencsér (ungarisches Netzwerk für ländliche Räume) [PDF ]
Mehrstufiges LAG-Auswahlverfahren - Sanna Sihvola (finnisches Netzwerk für ländliche Räume) [PDF ]
Aufbau der rechtlichen Struktur der LAG und unvoreingenommene Entscheidungsfindung - Sanna Sihvola (finnisches Netzwerk für ländliche Räume) [PDF ]
Verwendung von partizipativen Methodologien für die qualitätsbewusste Erarbeitung der Entwicklungsstrategien - Raffaella di Napoli, (italienisches Netzwerk für ländliche Räume) [PDF ]
Dezentralisierung des LAG-Auswahlverfahrens - Hanane Allali Puz, (französisches Netzwerk für ländliche Räume)
Modell zur Antragsstellung und kontinuierlichen Begleitung für lokale Aktionsgruppen - Lorna Elliot (Argyll & The Islands LAG, Schottland) [PDF ]
Bewertungsprozess zwischen lokalen Aktionsgruppen - Marjo Lehtimäki, (Development Association Sepra, Finnland)) [PDF ]
Die Multifonds-Plattform bzw. der Multifonds-Ansatz im Einsatz - Ross Curley (SECAD, Ireland) [PDF ]
Beispiele zur Multifonds-Strategie - Jan Beekman (LEADER Hoogeland, Provinz Groningen, Niederlande) [PDF ]
Einige der Hauptbotschaften des Workshops A zur „Erarbeitung soliderer lokaler Entwicklungsstrategien“ lauten wie folgt:
- Die Erarbeitung einer lokalen Entwicklungsstrategie sollte als mehrstufiger und schrittweise erfolgender Prozess angesehen werden. Sie sollte interaktiv gestaltet sein, Dialoge zwischen Verwaltungsbehörden, lokalen Aktionsgruppen, Bewertungsbeauftragten usw. beinhalten und ggf. Überprüfungen und Aktualisierungen der Strategie in kurzen Zeitabständen umfassen.
- Die lokale Entwicklungsstrategie sollte flexibel, einfach und konkret gestaltet sein und es sollten eindeutige Richtlinien zur Verfügung stehen, die dies ermöglichen.
- Die lokale Entwicklungsstrategie sollte nicht auf der Mittelvergabe basieren oder nur aus einer Kombination von Maßnahmen bestehen, sondern klar definierte Ziele/Zielvorgaben enthalten und auf der Analyse des Gebiets, der Bedürfnisse, der Kapazitäten und der Vorzüge beruhen.
- Die Erarbeitung soliderer lokaler Entwicklungsstrategien erfordert eine bessere Koordinierung der bestehenden Partnerschaften (z. B. LAG und LAG der Fischereiwirtschaft) unter dem Motto „Ein Gebiet –Eine Partnerschaft“.
- Verknüpfung der ländlichen und städtischen Wirtschaft: Es existieren Bedenken in Bezug auf die komplexen Systeme zur Verwaltung und Umsetzung. Daher ist die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der verschiedenen Programme erforderlich und es besteht die Notwendigkeit der Vereinfachung.
- „Zurück zu LEADER II!“ Die lokale Entwicklungsstrategie sollte wieder innovativ sein, Unterstützung bieten und weniger Bürokratie erfordern.
- Der Bottom-up-Ansatz sollte gestärkt werden und es sollten sich so viele Interessengruppen/lokale Akteure wie möglich an der Erarbeitung der lokalen Entwicklungsstrategie beteiligen.
- Die Einbeziehung verschiedener Förderprogramme ermöglicht die Erarbeitung besserer Strategien und mehr Integration. Dies erfordert jedoch die Harmonisierung der EU-Regelungen für sämtliche Förderprogramme in allen Mitgliedstaaten.
- Ein kombinierter und kohärenter Ansatz sowohl auf Fördermittel- als auch auf Strategieebene ist notwendig. Die Arbeiten sollten schon jetzt beginnen und nicht erst zu Beginn des nächsten Programmplanungszeitraums im Jahr 2014.
- Eindeutigere und praktischere Richtlinien sind erforderlich. Die lokalen Aktionsgruppen müssen darüber informiert werden, welche Mittel für welche Zwecke und zu welchem Zeitpunkt verwendet werden können.
Workshop B – Die UMSETZUNG soliderer lokaler Entwicklungsstrategien
Überblick über die Präsentationen des Workshops B
Umsetzungsaufgaben der lokalen Aktionsgruppen - von Jean-Michel Courades (GD AGRI) [ PDF ]
Vorläufige Ergebnisse der Phase 2 der Fokusgruppe 4 „Bessere lokale Entwicklungsstrategien“ - John Grieve (Experte zur Fokusgruppe 4 der ENRD-Kontaktstelle) [ PDF ]
Podiumsdiskussion : „Austausch der Erfahrungen zur Umsetzung von lokalen Entwicklungsstrategien und Messung der Leistung der lokalen Entwicklungsstrategien“
Vorstellungen der Sprecher [PDF ]
Während des Workshops B wurden die folgenden Elemente des Umsetzungsprozesses der lokalen Entwicklungsstrategien betrachtet:
- Begünstigte sind aktive Partner bei der Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie. Aus diesem Grund ist es für den Erfolg einer Strategie entscheidend, die Interessengruppen auf allen Ebenen zu mobilisieren und in die Erarbeitung und Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie einzubeziehen.
- Eine klare Verteilung der Aufgaben und Kompetenzen unter den beteiligten Akteuren ist erforderlich.
- Eine lokale Entwicklungsstrategie sollte dynamisch aufgebaut sein und regelmäßig überprüft werden, wobei die Möglichkeit bestehen sollte, diese an Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit ergeben, anzupassen.
- Es ist wichtig, die Leistung der lokalen Entwicklungsstrategie fortlaufend zu bewerten.
- Begleitungs- und Bewertungsaspekte sollten gleich von Beginn an bei der Erarbeitung der lokalen Entwicklungsstrategie berücksichtigt werden, wobei der Schwerpunkt auf Zielvorgaben liegen sollte, die messbar sind.
- Der Dialog zwischen den Verwaltungsbehörden und den lokalen Aktionsgruppen wird benötigt, um „intelligente“ Begleitungs- und Bewertungsindikatoren, die für das Aufzeigen der Vorteile von LEADER tatsächlich geeignet sind, festzulegen.
- Projekte müssen in Übereinstimmung mit den Zielen der lokalen Entwicklungsstrategie ausgewählt werden. Demzufolge sind effektive Auswahlkriterien festzulegen.
- Der Kapazitätsaufbau bei den Akteuren auf allen Ebenen wird als äußerst wichtig angesehen (Schulungen, Coaching und Mentoring).
- Motivation sollte zukünftig auch verstärkt als Instrument genutzt werden.
- Kommunikationsaspekte sind nicht zu vernachlässigen, dazu zählen die Kommunikation der Ziele der lokalen Entwicklungsstrategie an potenzielle Begünstigte, die Kommunikation der Ergebnisse an LAG-Mitglieder und lokale Gemeinden und die Entwicklung und das Aufrechterhalten von Kontakten zwischen den verschiedenen Ebenen.
- Die Selbstbewertung der lokalen Aktionsgruppen ist ein geeignetes Instrument zur Bewertung der Fortschritte einer lokalen Entwicklungsstrategie.
- Ein Bewertungsmodell, das interne und externe Messverfahren kombiniert, wurde vorgeschlagen.
Abschließende Versammlung
Folgebericht zum Aspekt der transnationalen Zusammenarbeit der Veranstaltung, Mai 2012 [PDF ]
Abschlussbericht zum Aspekt der transnationalen Zusammenarbeit der Veranstaltung, November 2012 [PDF ]
Bericht zum Aspekt der transnationalen Zusammenarbeit der Veranstaltung [PDF ]
Bericht/Protokoll zum Workshop A [PDF ]
Bericht/Protokoll zum Workshop B [PDF ]
LEADER Event 2012: Was haben wir gemeinsam gelernt? [PDF ]
Abschließende Kommentare der Teilnehmer dazu, was sie von der Veranstaltung mit nach Hause nehmen, können Sie hier nachlesen [PDF ]
Für weitere Informationen oder bei Fragen zur Veranstaltung schreiben Sie eine E-Mail an: info@enrd.eu