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Lokale Lebensmittel und kurze Lieferketten

 

Die wichtige Rolle, die Lebensmittel bei der Entwicklung des ländlichen Raums der EU spielen, verdeutlicht der politische Schwerpunkt zur zur Absatzförderung landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus der EU der Europäischen Kommission. Vorschläge zur Weiterentwicklung dieses Schwerpunkts wurden 2011 eingereicht. Diese lenkten die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass die „EU ein kulinarisches Erbe großer Vielfalt besitzt, das voll zur Geltung gebracht werden sollte“.

Partnerschaftskonzepte zur Stärkung der lokalen Lebensmittelmärkte haben sich bei der Entwicklung des ländlichen Raums als effektive Instrumente erwiesen. Die Ergebnisse dieser lokalen Lebensmittelprojekte können dabei helfen, die Kernelemente der Wirtschaft im ländlichen Raum auf nachhaltige Weise zu unterstützen. Beispielsweise können Unternehmen durch ihre Zusammenarbeit bei einem lokalen Lebensmittelprojekt neue Wege finden, um den Absatz ihrer Produkte zu steigern, und neue Kunden gewinnen. Zwischen den Sektoren Landwirtschaft, Tourismus und Nahrungsmittelversorgung können auf lokaler Ebene engere Verbindungen aufgebaut werden.

Darüber hinaus wird das Transportaufkommen durch den Verbrauch von lokalen Lebensmitteln in den ländlichen Gebieten verringert. Damit können wirtschaftliche, umweltbezogene und soziale Vorteile, wie die Reduzierung der Transportkosten und Emissionen, eine geringere Abnutzung der Straßen im ländlichen Raum, weniger Verkehr und die damit verbundene verbesserte Verkehrssicherheit, geschaffen werden.

Auch kurze Lieferketten können verschiedene Vorteile für die Entwicklung von Unternehmen im ländlichen Raum mit sich bringen. Durch eine kleinere Anzahl an Unternehmen, die an der Lieferkette vom Rohstofferzeuger bis zum Endkunde beteiligt sind, kann der Anteil am Endpreis, den die Beteiligten erhalten, gesteigert werden. Weniger Verknüpfungen können außerdem zu Einsparungen für den Kunden führen und es wird für jeden leichter nachvollziehbar, wo die Lebensmittel und deren Bestandteile herkommen. Die kürzesten Lieferketten weisen Direktverkäufe (vom Erzeuger an den Endkunden) auf.

In den Fördermaßnahmen des ELER sind Möglichkeiten zur Verkürzung der Lieferketten enthalten. Diese sind für den Agrar- und Nahrungsmittelsektor relevant, können aber auch für andere Unternehmen im ländlichen Raum eine Rolle spielen.

Weitere Informationsquellen:

  • Das italienische Netzwerk für ländliche Entwicklung hat eine interessante Studie zu kurzen Lieferketten erstellt [PDF ].
  • In der ENRD-Broschüre über Lebensmittelprojekte, die vom ELER gefördert werden, finden Sie Beispiele für Projekte zum Thema lokale Lebensmittel und kurze Lieferketten [PDF ].