Text verkleinern Text vergrößern

Verbesserung der Umsetzung

Landwirtschaft und die allgemeine Wirtschaft

Die Thematische Arbeitsgruppe 2 wurde im März 2009 eingerichtet, um die Verbindungen zwischen der Landwirtschaft und der allgemeinen Wirtschaft im ländlichen Raum zu analysieren. Das Hauptziel der Arbeitsgruppe bestand darin, potenzielle Synergien und/oder Konflikte zwischen der Landwirtschaft und der Wirtschaft im ländlichen Raum in verschiedenen ländlichen Gebieten der EU zu ermitteln und zu beschreiben. Die Arbeitsgruppe, der Sachverständige aus den Mitgliedstaaten angehörten, hat unter dem Vorsitz der Europäischen Kommission (Generaldirektion für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, GD AGRI) Analysen durchgeführt, die sich auf folgende Themen konzentrierten:

  • Input-/Output-Analyse in 18 kleinen Regionen (NUTS 31), die verschiedene Arten von ländlichen Gebieten in der EU repräsentieren,
  • Überprüfung von sechs Programmen zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007-2013 (ELER) und weiterer Programmunterlagen der ausgewählten Regionen.

Ergebnisse - haupteinflussfaktoren auf die verbindungen

Die Ergebnisse der Input-/Output-Analyse in den 18 Regionen haben gezeigt, dass die Verbindungen zwischen der Landwirtschaft und der übrigen lokalen/regionalen Wirtschaft im Allgemeinen stärker und positiver ausfallen, als es die Statistiken vermuten lassen, in denen die Landwirtschaft oft nur einen geringen Anteil am lokalen BIP oder der Beschäftigungsrate hat.

Die Landwirtschaft wurde in 14 der 18 untersuchten Regionen als ein „Hauptfaktor“ der lokalen Wirtschaft mit besonders engen Verbindungen zur Lebensmittelindustrie, zum Hotel- und Gastgewerbe und zum Handel ermittelt.

Wichtige Faktoren, die die Verbindungen zwischen der Landwirtschaft und anderen Sektoren beeinflussen, sind:

  • natürliche Vorteile (Bodenqualität, Klima, lokale Touristenattraktionen),
  • bestehende Infrastruktur,
  • die Stärke der Volkswirtschaft im Allgemeinen,
  • Bildungsniveau, Weiterbildung und Potenzial für Unternehmertum in der lokalen Bevölkerung,
  • Zugang zu Fördermitteln, insbesondere in Bezug auf die Komplexität der Antragsverfahren, die Höhe der Finanzmittel und die Bearbeitungsdauer.

Schlussfolgerungen in bezug auf die strategien

Mithilfe der Analyse der Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums und weiterer Programmunterlagen in sechs der 18 Regionen, die ursprünglich ausgewählt wurden, konnten einige wichtige Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Strategien gezogen werden.

  • Obwohl einige Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums auf die Bedeutung der Verstärkung der Verbindungen zwischen der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung eingehen, sind diese weit von einem einheitlichen Ansatz entfernt. Darüber hinaus sind sie oft nicht schlüssig in Bezug darauf, wie die angegebenen Ziele in die Schwerpunkte/Zielsetzungen und Maßnahmen einfließen.
  • Die Komplementarität des ELER mit anderen Förderprogrammen auf nationaler, regionaler und europäischer Ebene konnte nur begrenzt festgestellt werden. Daher gestaltet sich die vollständige Integration der Nutzung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel in den ländlichen Gebieten als schwierig. Im Hinblick auf die komplexen Herausforderungen, vor denen die meisten Gebiete stehen, sollte man sich bei den Strategien zur Entwicklung des ländlichen Raums darauf konzentrieren, stärker integrierte Maßnahmen zu entwickeln und zu fördern. Dabei geht es insbesondere um die verbesserte Nutzung der Beziehungen zwischen den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.
  • Um die Umsetzung der Programme zu verbessern, könnten die Auswahlkriterien der Maßnahmen geändert werden, sodass die Verbindungen zwischen der Landwirtschaft und anderen Sektoren explizit anerkannt werden. In dieser Hinsicht gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, eine hohe Punktzahl für Diversifizierungsprojekte festzulegen, die sich für Verbindungen mit der lokalen Landwirtschaft einsetzen und eindeutige Multiplikatoreffekte erzielen (z. B. neue Arbeitsplätze, verbesserte Einkommen usw.). Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer verstärkten Ausrichtung der umweltbezogenen Ziele. Bei der Projektentwicklung könnte eine höhere Effektivität bei der Bereitstellung fachlicher Unterstützung für potenzielle Investoren dazu dienen, sowohl die Durchführbarkeit des Projekts als auch dessen Verbindungen zur lokalen Landwirtschaft zu verbessern. Darüber hinaus kann ggf. die Verpflichtung zur Aufstellung eines Marketingplans hilfreich sein.

Hauptberichte

  • Thematische Arbeitsgruppe 2 – Ausgewählte Regionen und erste Ergebnisse der Input-/Output-Analyse [PDF ]
  • Thematische Arbeitsgruppe 2 – Zusammenfassung der ersten Ergebnisse der Input-/Output-Analyse und Ergebnisse der Regionalanalysen [PDF ]
  • Thematische Arbeitsgruppe 2 – Endergebnisse der Input-/Output-Analyse und weitere qualitative Untersuchungen zu ausgewählten Regionen [PDF ]
  • Thematische Arbeitsgruppe 2 – Analyse des Programmverwaltungsrahmens und verschiedener Projekte in ausgewählten Regionen [PDF ]
    • Anhang 1 – Fragebogen zur Untersuchung der 6 Regionen [PDF ]
    • Anhang 2 – Projektbeispiele [PDF ]
  • Thematische Arbeitsgruppe 2 – Abschlussbericht [PDF ]

Weitergabe der Ergebnisse

  • Thematische Arbeitsgruppe 2 Infoblatt [PDF ]
  • Der Bericht „Policy insight from recent research“ [„Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung“] bietet eine Übersicht über die wichtigsten im Abschlussbericht genannten Ergebnisse und bezieht auch eine Analyse der relevantesten Forschungsberichte, die bereits im Zusammenhang mit diesem Thema veröffentlicht wurden, ein. [PDF ]
  • 4 Artikel zu bestimmten analysierten Regionen Die Artikel beinhalten eine ausführliche Beschreibung der folgenden vier regionalen Fallstudien, insbesondere im Hinblick auf regionale Strukturen und Kräfte
    • Die Region Gers und die Bereitschaft zum Wandel [PDF ]
    • Verknüpfung landwirtschaftlicher und kultureller Aktivitäten: Der Landkreis Kalmar in Schweden [PDF ]
    • Zwischen erfolgreichen Entwicklungsinitiativen und institutionellen Kapazitätsdefiziten: Der Fall Trikala in Griechenland [PDF ]
    • Suche nach neuen Entwicklungschancen in ländlichen Räumen: Der Fall Somogy in Ungarn [PDF ]
  • Diese Fallstudien sollen empirische Belege und Beispiele für erfolgreiche Investitionsinitiativen liefern, die die Verbindungen zwischen landwirtschaftlichen und anderen Betrieben in ländlichen Räumen verstärkt haben. Aus den Programmen zur Entwicklung des ländlichen Raums der Zeiträume 2000-2006 und 2007-2013 wurden 24 Fallstudien gesammelt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Weiterführende Informationen finden Sie hier [PDF ]

Weitere Informationen zu diesem Thema