Ex-ante-Bewertung

Vor dem Programm kam…

Was kommt, bevor Programme konzipiert werden, bevor Geld an Begünstigte fließt, bevor sich ländliche Entwicklungsprogramme der EU auf das Leben von EU-Bürgern auswirken?

Die Ex-ante-Bewertung!

Die Ex-ante-Bewertung ist eine Inventur und Reflexion über vergangene Erfahrungen, ehe man neue Wege einschlägt. Nach Gefühl zu navigieren, kann für kurze Wege funktionieren, aber um hohe Berge zu erklimmen, braucht es sorgfältige Vorbereitung. Wie für extreme Bergtouren braucht es auch für die ländlichen Entwicklungsprogramme der EU ein Team an Einzelnen und Interessenträgern, die zusammenarbeiten. Sorgfältige Vorbereitung und Planung sind unerlässlich, wenn alle Beteiligten maximale Wirkung erzielen und den Gipfel erreichen sollen.

Die Ex-ante-Bewertung bildet die Wanderkarte, die den Weg zum Gipfel weist, indem sie vergangene Erfahrungen reflektiert, Inventur macht und versucht, potenzielle künftige Risiken zu managen, die während des Programms auftreten könnten.

Rolle der Ex ante-Bewertung

Die Programmplanung für die GAP-Strategiepläne stellt einen komplexen Vorgang dar, bei dem verschiedene Aspekte berücksichtigt und in Verbindung gebracht werden müssen. Eine Ex ante-Bewertung ist hierbei unerlässlich, wenn das Modell der GAP-Strategiepläne qualitativ verbessert werden soll . Die Ex ante-Bewertung sollte von funktionell unabhängigen Experten in enger Zusammenarbeit mit der für die Ausarbeitung des GAP-Strategieplans zuständigen Behörde durchgeführt werden. Der GAP-Strategieplan sollte dazu beitragen, dass die GAP gezieltere Unterstützung leisten kann, und hinsichtlich der Begleitung und Bewertung einen gemeinsamen Lernprozess fördern. Gleichzeitig stellt die Ex ante-Bewertung ein Schlüsselelement des Leistungsrahmens dar, da sie bei der Umsetzung des GAP-Strategieplans für 2021–2027 die Grundlage für die effektive Begleitung und Bewertung schafft.

Die Ex ante-Bewertung steht in engem Zusammenhang mit der Programmplanung des GAP-Strategieplans und der strategischen Umweltprüfung (SUP). Diese Verbindung lässt sich verschiedentlich organisieren (z. B. durch die Bereitstellung von gemeinsamem Ex ante- und SUP-Feedback im Rahmen eines wiederholten Austauschs mit der Programmplanungsbehörde oder durch Beiträge zu Entwurfsdokumenten des GAP-Strategieplans während bestimmter Phasen). Aus früheren Ex ante-Bewertungen wurde u. a. die Erkenntnis gewonnen, dass diese Bewertungen im kontinuierlichen Austausch zwischen Evaluatoren und Verwaltungsbehörden organisiert werden müssen. Diese Art eines iterativen Vorgehens sensibilisiert Evaluatoren dafür, dass die SWOT-Analyse, Interventionsstrategie und andere Elemente des GAP-Strategieplans mehrfach aktualisiert werden können oder die Ex ante-Bewertung solche Aktualisierungen sogar auslösen kann. Sie können daher als Teil der laufenden Ex ante-Bewertung betrachtet werden. In jedem Fall ist es unerlässlich, dass die Ex ante-Bewertung einen unabhängigen, fundierten Einblick in die Erarbeitung des GAP-Strategieplans ermöglicht./span>

Die ex ante-bewertung als interaktiver, partizipatorischer vorgang

Bisherige Erfahrungen zeigen, dass ein partizipatorischer Ablauf der Ex ante-Bewertung bei den entsprechenden Interessenträgern die Verantwortlichkeit für und Akzeptanz von Ergebnissen erhöht und die Bewertungskapazitäten verbessern hilft. Dies lässt sich durch die Integration der Expertise und Perspektiven aller relevanten Interessenträger erzielen um so sicherzustellen, dass Beteiligte während aller Phasen der Ex ante-Bewertung und strategischen Umweltprüfung (SUP) miteinander kommunizieren und voneinander lernen.

Verstehen Sie, wer bei der Ex ante-Bewertung und SUP wann was tut?

TBei der Ex ante-Bewertung und SUP sollten die Rollen und Verantwortlichkeiten der Interessenträger klar definiert und besprochen werden. Alle Beteiligten sollten sich von Beginn des Ablaufs an ihrer Rollen und Verantwortlichkeiten bewusst sein.

Abb.: Checkliste für Interessenträger: Rollen und Verantwortlichkeiten

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Planen Sie die Einbeziehung der Interessenträger im Ex ante- und SUP-Vorgang

Die Einbeziehung von Interessenträgern muss unbedingt geplant werden, einschließlich der Phasen/Stadien, während der sie einbezogen werden müssen, sowie der Natur (Einbeziehung), Methodik (Einbeziehungsmethode) und Häufigkeit ihrer Beiträge.

Eine robuste Ex-ante-Bewertung bildet das Fundament für die erfolgreiche Konzeption und Durchführung des GAP-Strategieplans. Sie ist entscheidend, wenn der Gipfel erklommen werden soll!

Weitere Informationen darüber, wie man die Einbeziehung von Interessenträgern planen kann, finden Sie hier:

INSTRUMENT 1.4 – STAKEHOLDER-MAPPING-CHECKLISTE