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Kommunikation zur Entwicklung des ländlichen Raums

NRN DES MONATS – Österreich

Das nationale Netzwerk für ländliche Räume in Österreich hat seine Tätigkeit im Jahr 2008 vollständig aufgenommen und besteht aus einem Konsortium von drei Partnerorganisationen (Agrar Projekt Verein, Umweltdachverband UWD und ÖAR Regionalberatung GmbH), die vom österreichischen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ausgewählt wurden, um die Netzwerkunterstützungseinheit zu leiten. Das ausgegliederte Konsortium koordiniert alle Aktivitäten der österreichischen Netzwerkunterstützungseinheit und den Jahresarbeitsplan.

Christian Jochum, Leiter der Netzwerkunterstützungseinheit, ist der Ansicht, dass sich das österreichische Netzwerk aufgrund seiner weitreichenden und untereinander verknüpften Struktur von den anderen Netzwerken unterscheidet. „Das Konsortium ist ein Mininetzwerk, das verschiedene Perspektiven und Erfahrungen zusammenbringt.“ Es beschäftigt intern Fachleute, die die 86 lokalen Aktionsgruppen Österreichs koordinieren. Die lokalen Aktionsgruppen sind über ganz Österreich verstreut und konzentrieren sich auf Themen, die von Holz über Tourismus im ländlichen Raum bis zu lokalen Wertschöpfungsketten reichen.

„Der potenzielle Beitrag des Netzwerks in den ländlichen Gebieten Österreichs ist sehr groß; wir sind nur durch unsere begrenzten Mittel eingeschränkt.“ Für Jochum ist dies daher einer Frage des Festlegens von Prioritäten und der größtmöglichen Effizienzsteigerung bei der Mittelverwendung.

Die Höhepunkte des Jahres 2011

Das Jahr 2011 wurde von der österreichischen Netzwerkunterstützungseinheit offiziell als Jahr der „Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft“ ausgerufen. Die erfolgreichsten Betriebe im Wettbewerb wurden mit einem Preis prämiert.

Für das österreichische Netzwerk für ländliche Räume war der Höhepunkt des Jahres die Jahreskonferenz, die vom 17.-18. Oktober 2011 in Lambach stattfand und zu der alle Interessengruppen der verschiedenen thematischen Bereiche eingeladen waren. Nachdem im Oktober 2011 die neuen Rechtsvorschläge zur Gemeinsamen Agrarpolitik vorgelegt wurden, stellte Josefine Loriz-Hoffmann von der EU-Kommission diese bei der Jahreskonferenz vor. Parallel dazu fand am 18. Oktober ein Leader-Forum statt.

Die Themen, mit denen sich das Netzwerk beschäftigt, reichen von der Forstwirtschaft bis hin zu lokalen Erzeugnissen. Der Mehrwert, so das Netzwerk, liegt in den Querverbindungen, die geknüpft werden, wie z. B. „Leader und Forstwirtschaft“. Diese werden in „ausblicke“, dem Magazin des Netzwerks, vorgestellt. Das Magazin greift viele verschiedene Themen auf. In der aktuellen Ausgabe geht es um Erfolg mit Beiträgen zu den Themen „Erfolg und Umwelt“, „Erfolg und Gesellschaft“ und „Erfolg und Wirtschaft“.

Thematische Schwerpunkte 2012: „Jahr der Chancengleichheit“

Die folgenden drei Themen bilden für das Netzwerk die drei wichtigsten Schwerpunkte für die Zukunft: Umwelt zusammen mit den Natura 2000-Programmen, lokale Produkte und Dienstleistungen, Gleichstellung der Geschlechter und Chancengleichheit. Alle diese Themen wurden als besondere Themen im Rahmen der zukünftigen GAP herausgestellt. Eine wichtige Initiative in diesem Bereich wird 2012 der Wettbewerb zur Chancengleichheit sein, bei dem die Themen Frauen, Jugendliche, Migration und Menschen mit Behinderung aufgegriffen werden. Bei dem Wettbewerb werden vorbildliche Projekte in diesen thematischen Bereichen gesucht. Die Siegerprojekte werden der Öffentlichkeit präsentiert und die Gewinner werden bei einer Preisverleihung geehrt.

Wettbewerbe als Informationsmultiplikatoren

Der Wettbewerb zur Chancengleichheit ist der größte Wettbewerb, den das österreichische Netzwerk für ländliche Räume veranstaltet, aber nur einer von dreien. Bei dem zweiten Wettbewerb geht es um landwirtschaftliches Bauen. Dieser Wettbewerb wurde im Jahr 2010 zum ersten Mal ausgeschrieben und findet 2012 erneut statt. Es werden Innovationen bei der Gebäudeplanung, bei der Verwendung von Baumaterialien und im Zusammenhang mit wirtschaftlichem Bauen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ausgezeichnet. Kulturlandschaften stehen beim dritten Wettbewerb im Mittelpunkt. Es werden Projekte gesucht, die anerkannte Verfahren und Innovationen in der Landbewirtschaftung, zur Stärkung der Biodiversität und zur ökologischen Erhaltung beinhalten.

„Die Ergebnisse dieser Wettbewerbe werden im Nachhinein weiter genutzt, indem sie bei Veranstaltungen vorgestellt und in die Projektdatenbank unseres Netzwerks aufgenommen werden“, so Jochum. In der Datenbank sind derzeit über 230 Projektbeispiele und anerkannte Verfahren enthalten unter dem Motto: „Ein Beispiel sagt mehr als 1000 Worte.“ Die Projektdatenbank beinhaltet überwiegend Projekte, die im Rahmen des Leader-Ansatzes umgesetzt werden.

Leader

Österreich ist bei der Anwendung des Leader-Ansatzes für alle vier Schwerpunkte Vorbild. Laut Jochum hat die Anwendung von Leader bei Biomasse- oder Bauprojekten ein ganzheitliches Vorgehen gefördert und es dadurch einfacher gemacht, zu einem Konsens zu gelangen.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.leader-austria.at/netzwerk

 

 

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