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ENRD Seminare und Konferenzen

Semisubsistenzlandwirtschaft in der EU
Sibiu, Rumänien: 13.-15. Oktober 2010
Semi-subsistence farming, seminar
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Die Debatte über landwirtschaftliche Kleinbetriebe hat mit den beiden Erweiterungen der EU in den Jahren 2004 und 2007 an besonderer Bedeutung gewonnen, da die Zahl der Subsistenz- und Semisubsistenzlandwirte in der EU-27 auf 11 Millionen gestiegen ist. Das wachsende Interesse an diesem Thema wurde eindrucksvoll durch die rund 140 Personen verdeutlicht, die an einem Seminar mit dem Titel „Semisubsistenzlandwirtschaft in der EU: aktuelle Lage und Aussichten für die Zukunft“ vom 13.-15. Oktober 2010 in der rumänischen Stadt Sibiu teilnahmen.

Kurze zusammenfassung

Hauptziel des Seminars war die Beurteilung der aktuellen Lage und der Politik, die im Hinblick auf Semisubsistenzlandwirte in der gesamten EU verfolgt wird. „Diese Landwirte werden mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, da ein erheblicher Teil ihrer Produktion für den Eigenverbrauch bestimmt ist und sie daher häufig nicht in die landwirtschaftlichen und/oder Produktmärkte integriert sind“, sagte Sophia Davidova, Dozentin für europäische Agrarpolitik an der Universität Kent, die das zentrale Hintergrunddokument für diese Veranstaltung geschrieben hatte. Das Seminar konzentrierte sich auf die laufende Debatte über die Rolle von kleinen und Semisubsistenzbetrieben als Lebensmittelerzeugern für arme Haushalte, Erbringern von Umweltdienstleistungen, Betrieben, die einen Beitrag zur Diversifizierung der Wirtschaft im ländlichen Raum leisten, und Hütern der kulturellen Traditionen in ländlichen Regionen. Der Europäische Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Dacian Ciolos, lobte in seiner Rede den Wert dieser Betriebe und betonte, dass die Gemeinsame Agrarpolitik auch nach 2013 die Diversität und Leistungsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft unterstützen wird. Bezug nehmend auf die zweite Säule der GAP merkte er an, dass die Programme für die ländliche Entwicklung dem Wissenstransfer, den Schulungsprogrammen sowie der Mobilisierung lokaler Initiativen einen größeren Stellenwert einräumen werden. Dacian Ciolos wies zudem darauf hin, dass er die Schaffung von Maßnahmenpaketen ins Auge fasse, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Kleinbetrieben oder Landwirten in Berggebieten eingehen. „Ich bin überzeugt, dass Kleinbetriebe - solange sie in der Lage sind, ihre Produktion zu vermarkten und zum Erhalt der Landschaft sowie zur Vitalität des ländlichen Raums beizutragen - unterstützt werden müssen“, sagte er weiter.