ENRD Seminare und Konferenzen
Brüssel, Belgien: 29. Januar 2014
Der Programmzeitraum 2014–2020 hat bereits begonnen! Das erste ENRD-Seminar im neuen Programmzeitraum fand am 29. Januar 2014 in Brüssel statt und bot den Interessenvertretern der ländlichen Entwicklung Gelegenheit, Erfahrungen und Ansichten darüber auszutauschen, wie man die neuen Programme erfolgreich umsetzt.
Kurze Zusammenfassung
Das Seminar brachte Verwaltungsbeauftragte und Organisationen aus dem Bereich der ländlichen Entwicklung aus ganz Europa zusammen, um die Bedingungen für eine effektive und effiziente Umsetzung der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum (EPLR) im Programmzeitraum 2014–2020 zu diskutieren und sich auszutauschen.
Das Ziel des Seminars war es, Orientierungshilfen und Bezugspunkte für verschiedene Umsetzungsfragen zu bieten, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den neuen Politikelementen lag. Drei parallele Workshops, die
interaktiv gestaltet waren, brachten Erfahrungen der EU-Mitgliedstaaten im Hinblick auf verschiedene spezifische Themen und bereichsübergreifende Umsetzungsfragen zusammen.
Das Programm des Seminars finden Sie im Bereich „Dokumentation“.
Seminarprogramm [PDF ]
Die Präsentationen des Seminars können hier heruntergeladen werden
Allgemeine Hintergrunddokumente
Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates mit gemeinsamen Bestimmungen über den EFRE, den ESF, den Kohäsionsfonds, den ELER und den EFF [PDF ]
Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) [PDF ]
Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Finanzierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der Gemeinsamen Agrarpolitik [PDF ]
Workshop 1 – Zusammenarbeit, Wissenstransfer und Innovation
- Leitfadenentwurf zu Artikel 36 [PDF ]
- Entwurf der Richtlinien zur Innovationsprogrammplanung und zur Umsetzung der EIP AGRI [PDF ]
- EIP-Informationsblatt zu Innovationsförderdiensten [PDF ]
- EU-Magazin ländlicher Raum Nr. 16 zum Thema Wissenstransfer und Innovation in der ländlichen Entwicklung [PDF ]
- Wissenstransfer- und Innovationsportal des ENRD
- Fokusgruppe WTI – Zusammenfassung zu den operationellen Gruppen [PDF ]
- Fokusgruppe WTI – Zusammenfassung zu den Innovationsförderdiensten [PDF ]
Workshop 2 – Umwelt- und Klimafragen
- EU-Magazin ländlicher Raum Nr. 15 zur Bereitstellung von Umweltleistungen [PDF ]
- ENRD-Fokusgruppe zum Thema Umweltleistungen
- Bericht des Instituts für Europäische Umweltpolitik (IEEP) „Fit für die Umwelt: Grundsätze und umweltbezogene Schwerpunkte für die EPLRs 2014–2020“ [PDF ]
- Informationsblätter der GD CLIMA zur Einbindung von Klimaschutzmaßnahmen in die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds 2014–2020 in Bezug auf ELER und EPLRs :
- Potenzial für Klimaschutzmaßnahmen – Potenzial und Beispiele zur Einbindung von Klimaschutzmaßnahmen – ELER – Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums 2014–2020 [PDF ]
- Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen – Wie bewertet man die Einbindung von Klimaschutzmaßnahmen in die Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum? – ELER – Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums 2014–2020 [PDF ]
Workshop 3 – Territoriale Ansätze
- Gemeinsamer Leitfaden der Generaldirektionen AGRI, EMPL, MARE und REGIO der Europäischen Kommission zur lokalen Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung im Rahmen der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds, 29. April 2013 [PDF ]
- Kohäsionspolitik 2014–2020, Informationsblatt zur lokalen Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung (Community Led Local Development, CLLD) [PDF ]
- Kohäsionspolitik 2014–2020, Informationsblatt zu integrierten territorialen Investitionen (ITI) [PDF ]
- CLLD-Themenseite des ENRD
Weiteres Referenzmaterial
Weiterführendes Referenzmaterial finden Sie auf der Seite des ENRD-Seminars zur erfolgreichen Programmplanung, Dezember 2012
Weitere Details entnehmen Sie bitte den Bericht des Seminars:
Abschlussbericht der Seminar zum Thema „Erfolgreiche Umsetzung der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum (EPLR)“ 2014-2020 [PDF ]
Workshop 1 über die Zusammenarbeit , Wissenstransfer und Innovation [PDF ]
Workshop 2 für Umwelt- und Klimaschutz [PDF ]
Workshop 3 Ansätze zum territorialen [PDF ]
Zusammenfassung
Als die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum (EPLR) wurden während des hochkarätigen Seminars, welches das ENRD am 29. Januar 2014 in Brüssel organisierte, Vereinfachung, Ergänzungsfähigkeit, Zusammenarbeit und Konsultation herausgestellt.
Zu den weiteren Programmplanungsschwerpunkten für regionale und nationale Behörden, die ihre EPLRs fertigstellen, zählen :
- Sicherstellen der vollständigen Einbindung von Querschnittsthemen, wie Innovation, Klima- und Umweltschutz, in die Programme,
- aktive Ausarbeitung von Programmergänzungsmöglichkeiten in Bezug auf Säule 1 und die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds),
- Verbesserung der Zielgerichtetheit der Mittel mithilfe von soliden Auswahlkriterien, die die Sichtbarkeit der EPLR-Ergebnisse erhöhen bzw. maximieren,
- Anwendung intakter und verifizierbarer Finanzverwaltungssysteme und
- Vorbereitung und Anwendung effektiver Aktionspläne zur Senkung der Fehlerquote.
Das ENRD-Seminar baute auf vorangegangenen Unterstützungsmaßnahmen für die Mitgliedstaaten im EPLR-Programmplanungsprozess auf. Für den Programmzeitraum 2014–2020 werden rund 117 neue EPLRs erwartet und die Veranstaltung bot rechtzeitig Hilfe für die Gemeinschaft im Bereich der ländlichen Entwicklung. Das gut besuchte ENRD-Seminar war auf den Austausch von Programmplanungserfahrungen unter den Kollegen der Behörden der Mitgliedstaaten ausgerichtet und bot Gelegenheit, voneinander zu lernen. Darüber hinaus gab die Europäische Kommission zielgerichtete Ratschläge, die den Mitgliedstaaten dabei helfen sollen, erfolgreiche EPLRs vorzubereiten und umzusetzen.
Wichtige Ergebnisse der Workshops
Bei der Veranstaltung standen die Themen Innovation, ökologische Nachhaltigkeit, Klimaschutz und territoriale Entwicklung im Mittelpunkt der Diskussion. Diese wurden von den Teilnehmern im Rahmen der Workshops weiterführend untersucht und man kam dabei zu den folgenden Ergebnissen.
- Workshop 1: Wissenstransfer und Innovation
- Zu den entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung zählen die Ermittlung der tatsächlichen Bedürfnisse der Landwirte, die Erarbeitung eindeutiger Ziele und deren Übertragung in kohärente Auswahlkriterien sowie die verstärkte Verbreitung der Ergebnisse.
- Im Rahmen der neuen EPLR stehen Finanzinstrumente zur Verfügung, um Marktrisiken zu mindern und den Innovationskreislauf zu vervollständigen.
- Die nationalen Netzwerke für ländliche Räume können eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Ideen, der Partnersuche, der Anregung und Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Wissenstransfer und der Verbindung der Wissenschaftler mit den Landwirten und Agrarbetrieben einnehmen.
- Workshop 2: Umwelt- und Klimaschutz
- Um das übergeordnete Ziel der GAP – die Verbesserung der Umweltleistung der EU-Landwirtschaft – zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, die Maßnahmen, die im Rahmen der beiden GAP-Säulen bereitgestellt werden, auf eine sich ergänzende und gegenseitig stärkende Art und Weise bestmöglich zu nutzen.
- Durch die Reform stehen neue Instrumente, wie z. B. die Kooperationsmaßnahme, zur Verfügung, die innovative Wege bieten, um auf effizientere Weise bessere Umweltergebnisse zu erzielen. Es können verschiedene Maßnahmen einbezogen werden:
- Beispielsweise können folgende Maßnahmen miteinander kombiniert werden: Investitionsmaßnahme, Maßnahme zur umweltbezogenen Bodenbewirtschaftung (u.a. Agrar-Umwelt-Klima, ökologische Landwirtschaft, Gebiete mit naturbedingten Einschränkungen, Natura2000 und Wasserrahmenrichtlinie, Forstwirtschaft), Wissenstransfer- und Innovationsmaßnahme und Kooperationsmaßnahme.
- Gemeinsame, gebiets- und landschaftsbezogene Ansätze werden im Hinblick auf eine effektivere Bereitstellung von öffentlichen Gütern untersucht. Die Bedarfsermittlung und eine solide Begleitung und Bewertung sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die gewünschten Ergebnisse erzielt und wahrgenommen werden.
- Anpassung an den Klimawandel bzw. dessen Eindämmung ist ein Querschnittsziel: Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen sind in diesem Zusammenhang nicht die einzigen Maßnahmen, die genutzt werden können. Die ganze Bandbreite von Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums kann zusammen mit der Auflagenbindung (Cross-Compliance) und dem „Greening“ der Säule 1 zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels genutzt werden.
- Workshop 3: Territoriale Ansätze
- Zusammenarbeit und Kommunikation zu Politikfragen zwischen den Interessenvertretern tragen dazu bei, Schwerpunkte und Strategien für territoriale Interventionen aufeinander abzustimmen.
- Die Flexibilität, die jetzt innerhalb der EPLR-Kooperationsmaßnahme möglich ist, bietet Raum zur Beteiligung neuer Akteure an den Initiativen zur ländlichen Entwicklung.
- Der Bottom-up-Ansatz und die Förderung der Zusammenarbeit bieten nicht nur viel Potenzial zur verstärkten Einbeziehung der Menschen in die ländliche Entwicklung, sondern auch zur Sicherung einer größeren Palette an Vorteilen für die ländliche Bevölkerung.
- Koordinierte Interventionen, informelle Zusammenarbeit im Rahmen der Vernetzung und die Nutzung vereinfachter Verwaltungsverfahren werden die Umsetzung verbessern, da sie die potenziellen ELER-Begünstigten entlasten.
Intervention des EU-Kommissars
In seiner Rede während des Seminars erklärte der EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Dacian Cioloş: „Dies ist ein bedeutender Zeitpunkt während der Vorbereitungen der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum, denn jetzt geht es darum, die neue Politik in erfolgreiche praktische Instrumente zu übertragen.“ Er betonte die Notwendigkeit, bei den letzten Phasen des Programmplanungsprozesses alle Interessenvertreter einzubeziehen. Damit wird eine umfangreiche Unterstützung für die Programme sichergestellt und Verantwortungsgefühl erzeugt. Darüber hinaus wird die entscheidende Komplementarität zwischen den EPLRs und anderen Fördermaßnahmen in den ländlichen Gebieten ermöglicht.
EU-Kommissar Cioloş hob die verschiedenen Vorteile hervor, die erzielt werden können, wenn man Vereinfachung als ein Ziel der EPLR-Programmplanung festlegt. Er ermutigte die EPLR-Behörden, der Versuchung zu widerstehen, komplizierte Programme zu entwickeln, die auf die speziellen Bedürfnisse vieler verschiedener individueller Interessenvertreter eingehen. Effizientere, schnellere und integrativere Umsetzungsprozesse können mit EPLRs sichergestellt werden, die die neuen vereinfachten Instrumente für den Zugang zu Fördermitteln, wie z. B. Standardkosten und Pauschalbeträge, nutzen.
Die Sicherstellung der Komplementarität zwischen der EPLR-Förderung und den Zahlungen der Säule 1 der GAP wurde insbesondere betont. Als Bereiche, in denen die Ergänzungsfähigkeit zwischen den GAP-Säulen zu echten Synergien für die Begünstigten führen kann, wurden das „Greening“, neue Marktteilnehmer (Junglandwirte) und Kleinbetriebe angeführt.
Die Komplementarität zwischen dem ELER, anderen EU-Fonds und nationalen Initiativen wurde ebenfalls hervorgehoben. Der EU-Kommissar betonte die Stärkung der Verknüpfungen zwischen der EU-Förderung für regionale und ländliche Entwicklung. Es sind viele Möglichkeiten für integrierte Ansätze vorgesehen, z. B. die Förderung der Verbindungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten und Anstrengungen, die zur Unterstützung der Querschnittsthemen Innovation, Umwelt und Klimaschutz vorgenommen werden.
Die Steigerung der Wahrnehmung der Ergebnisse stellt ein weiteres wichtiges Ziel der neuen EPLR dar, dass der EU-Kommissar hervorhob, er erklärte, dass klar erkennbare Ergebnisse benötigt würden, um langfristig ein positives Bild der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums sicherzustellen.
Sie benötigen weitere Informationen? Schreiben Sie eine E-Mail an info@enrd.eu