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Erkenntnisse des ENRD

Künftige Herausforderungen der Vernetzung als Instrument der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums

Die bisherigen Netzwerkerfahrungen, die auf EU-Ebene gemacht wurden, weisen darauf hin, dass die künftige Nutzung der Vernetzung als Instrument der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums in hohem Maße verbessert werden könnte. Dazu müssen die folgenden wichtigsten Herausforderungen bewältigt werden:

  1. Das Bewusstsein für die Bedeutung des Partnerschaftsprinzips zur Verbesserung des politischen Handelns muss immer noch geschärft werden; es mangelt an einem gemeinsamen Verständnis des Zwecks der politischen Netzwerke und wie diese für die Interessenvertreter auf allen Ebenen von Nutzen sein können. Daher ist es notwendig, dass erfolgreiche Netzwerkaktivitäten sowohl in Bezug auf Quantität als auch auf Qualität besser dokumentiert und beworben werden. Missverständnisse werden so ausgeräumt und es kann eine nachhaltige Unterstützung der Netzwerke und ihrer Aktivitäten sichergestellt werden.
  2. Netzwerke benötigen Zeit, um sich zu einer funktionierenden Einheit zu entwickeln, auch wenn dies bedeutet, dass sie kurzfristig keine klaren und greifbaren Ergebnisse erzielen werden (dies steht im Zusammenhang mit dem vorstehend genannten Mangel an Verständnis und Bewusstsein).
  3. Es ist notwendig, dass ein Stammteam an Mitarbeitern aufgebaut und gehalten wird. Dieses unterstützt und leitet den Aufbau des Netzwerks, sodass wichtige Meilensteine erreicht werden können. Der Wechsel von Mitarbeitern und Management sowie Schwankungen bei der finanziellen Förderung und dem Engagement können sich im Laufe der Zeit negativ auf ein Netzwerk und dessen Potenzial zur Erbringung von messbaren Leistungen auswirken.
  4. Es müssen grundlegende Mindestleistungskriterien für alle Vernetzungsstellen aufgestellt werden. Damit wird die Leitung und Priorisierung der Netzwerkaktivitäten und die Verteilung der Mittel unterstützt. Darüber hinaus liefern diese eine Grundlage für die Überwachung des Fortschritts und die Rechtfertigung laufender Investitionen (insbesondere zu einer Zeit, in der in Europa verstärkt gespart werden muss).
  5. Die großen Unterschiede bei der Struktur, den Kapazitäten, Ressourcen, Erfahrungen und der Reife der bestehenden Netzwerke müssen stärker anerkannt und in den Jahresarbeitsplänen des ENRD berücksichtigt werden. Leistungen und Produkte zur Unterstützung müssen entsprechend angepasst werden (d. h. es gibt keine Standardlösung).
  6. Auf EU-Ebene muss ein flexiblerer, besser integrierter und technisch stärkerer Vernetzungsrahmen aufgestellt werden (der die Bedeutung formeller und informeller Strukturen berücksichtigt), dies könnte durch die allmähliche Erweiterung der ENRD-Mitgliederschaft erreicht werden.
  7. Auf nationaler und regionaler Ebene müssen Mindeststandards für Netzwerkkapazitäten festgelegt werden, die idealerweise direkter mit der Anzahl der ländlichen Organisationen und der Einwohner in den spezifischen Regionen verknüpft sind. Dadurch wird eine kritische Masse für die Vernetzungsstellen festgelegt. Diese können sich somit direkter an den ENRD-Aktivitäten beteiligen und von diesen profitieren.
  8. Die zeitliche Abfolge der ENRD-Aktivitäten muss besser mit der politischen Agenda abgestimmt werden, damit aus den Politikanalyse-Ergebnissen und dem praktischen Einblick in die Gestaltung und Entwicklung der Politik und der Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums ein maximaler Nutzen gezogen werden kann.
  9. Es ist wichtig, engere Verbindungen zu anderen politischen Netzwerken (z. B. EIP, FARNET) und „Arbeitsgemeinschaften“ (z. B. Forschungsgemeinschaft im Bereich der ländlichen Entwicklung) aufzubauen, um Verfahren, Verknüpfungen und Informationen zu erweitern und auszutauschen.


Zuletzt aktualisiert: 06/01/2014 | Oben