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Erkenntnisse der NRN

Kapazitätsaufbau und Schulungen

Das über die bewährten Verfahren und den Erfahrungsaustausch erworbene Wissen wird durch Schulungsinitiativen ergänzt. Diese Initiativen unterscheiden sich erheblich voneinander, denn sie sind an die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppen angepasst und können sowohl allgemein als auch äußerst spezifisch sein. Es wurden darüber hinaus auch viele verschiedene innovative Schulungsmodelle entwickelt, die wiederum auch als Beispiele für bewährte Verfahren dienen.

Das maltesische [PDF ] und das lettische [PDF ] NRN haben beide für ihre LAG-Manager und in einigen Fällen auch für die Mitarbeiter der Verwaltungsbehörden Schulungen zu bestimmten Themen angeboten. Dadurch lernten neue LAGs das EPLR besser kennen, was eine effektivere Umsetzung gefördert hat. Die Maßnahmen können auch auf bestimmte Bedarfsbereiche abzielen. Das ungarische [PDF ] NRN hat beispielsweise thematische Schulungen angeboten, um das Wissen und die Fähigkeiten der LAGs zum Thema Kommunikation zu verbessern. Diese Schulungsmaßnahme umfasste Kommunikationstechniken und -kanäle, effektive Präsentationen und die Nutzung des Internets, wobei der Fokus insbesondere auf den Social Media lag.

Weitere Beispiele dazu, wie die NRNs ihre Interessenvertreter beim Erwerb der Kompetenzen unterstützt haben, die sie benötigen, damit sie sowohl bei der fachlichen als auch persönlichen Kommunikation verstärkt messbare und nachhaltige Ergebnisse erzielen können, finden Sie in der nachstehenden Fallstudie und hier

Infobox

Fallstudie: Kapazitätsaufbau für LAG-Manager – Österreich

In vielen Fällen stehen die verschiedenen LAG-Manager bei ihrer alltäglichen Arbeit vor ähnlichen Herausforderungen. Dies geschieht jedoch oft zu unterschiedlichen Zeiten und ist abhängig von der Entwicklungsstufe der LAG. Demzufolge sind Seminare und Workshops oft ungeeignet, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Die österreichische Vernetzungsstelle suchte nach einer Lernmethode, die dabei helfen sollte, das Wissen erfahrener LAG-Manager an Kollegen, die vor bestimmten Herausforderungen oder Problemen stehen, weiterzugeben. Intervision, eine Methode der „kollegialen Beratung“, wurde bereits erfolgreich in professionellen Organisationen eingesetzt und schien daher für diese Zwecke geeignet zu sein.

Während einer Intervisionssitzung beschreibt ein LAG-Manager das Problem, vor dem die LAG steht, und die anderen Teilnehmer nehmen bestimmte Rollen ein und prüfen die Situation, indem sie Fragen stellen oder die zur Verfügung gestellten Informationen interpretieren. Die Rollen, die die Teilnehmer einnehmen, können im Zusammenhang mit dem Problem stehen. Es ist aber auch möglich, die Rolle eines Beobachters einzunehmen, der der Person, die das Problem vorstellt, Feedback gibt und neue Perspektiven vermittelt.

Die österreichische Vernetzungsstelle richtete eine Reihe von Intervisionsgruppen mit vier oder fünf LAG-Managern ein, die im Umgang mit der Methode geschult waren. Mithilfe dieser Gruppen konnten LAG-Manager neue Sichtweisen auf ihre Probleme gewinnen und ihre eigenen Kompetenzen weiterentwickeln. Mitunter erfolgte dies auch über eigene, selbst organisierte Intervisionsgruppen. Zurzeit gibt es verschiedene unabhängige Gruppen, die die Intervisionsmethode regelmäßig oder von Zeit zu Zeit, wenn Bedarf besteht, nutzen.

Damit dieser innovative Ansatz erfolgreich sein kann, müssen die Teilnehmer einer Intervisionssitzung dauerhaft zur Teilnahme bereit, engagiert und offen sein und sich gegenseitig vertrauen. Sie müssen bereit sein, Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag vorzustellen und die Rollen, die sie annehmen, verstehen, ohne über die anderen Teilnehmer der Gruppe zu urteilen.


Zuletzt aktualisiert: 06/01/2014 | Oben