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TNC-Planung

Aufgrund der zusätzlich erforderlichen Schritte kann sich die Durchführung von TNC-Projekten komplexer gestalten als bei anderen ländlichen Entwicklungsprojekten. In diesem Teil des Leitfadens wird der Leser mit den wesentlichen Schritten bei der Planung von TNC-Projekten bekannt gemacht.

Identifizierung und Mobilisierung lokaler Projektpartner

Vor der Umsetzung eines Kooperationsprojekts sind einige grundlegende Maßnahmen zu ergreifen. Diese sollen vor allem sicherstellen, dass der Projektstart erfolgreich verläuft.

Festlegung Ihrer Kooperationsstrategie

Ziele dieser ersten Schritte sind:

  • Schaffen von Bewusstsein bei lokalen Interessengruppen für den Sinn und Zweck einer Kooperation
  • Ermitteln von Kooperationspartnern und -förderern
  • Aufbau einer Kooperationsstruktur
  • Festlegen konkreter Kooperationsideen

Ein erster Schritt besteht in der Durchführung einer Selbsteinschätzung, die Ihrer LAG dabei hilft, die Probleme herauszustellen und zu verstehen, die möglicherweise bestimmte Projektarten, die in Ihre Kooperationsstrategie aufgenommen werden könnten, beeinflussen. Klicken Sie auf das Tool zur Selbsteinschätzung ( Fragen zur Selbsteinschätzung, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Kooperationsstrategie festzulegen). Dort finden Sie eine Reihe von Fragen, die Sie zur Festlegung Ihrer Kooperationsstrategie nutzen können.

Gliederung der Projektideen

Die Ergebnisse der Selbsteinschätzung helfen den lokalen Aktionsgruppen dabei, sich auf Ideen für Kooperationsprojekte zu konzentrieren, die für das Gebiet wichtig sind. Es kann erforderlich sein, diese Projektideen in einer Liste entsprechend ihrer Wichtigkeit zu sortieren. Für die Gliederung der Ideen innerhalb einer Kooperationsstrategie steht Ihnen ein TNC-Tool zur Verfügung (klicken Sie auf Hierarchische Gliederung der Kooperationsideen).

Nach Durchführung dieser Schritte sollten alle Akteure Wissen zum Thema Kooperation erworben haben und sich der Möglichkeiten, die sich aus der Kooperation ergeben, bewusst sein.

Eine Mobilisierung potenzieller Kooperationspartner zum Zwecke der Durchführung dieser ersten Schritte kann beispielsweise durch die Einrichtung eines „Think Tanks für die Kooperation“ für lokale Akteure erreicht werden. Im Rahmen des Think Tanks sind die möglichen Themenkomplexe für die Kooperation in dem betreffenden LAG-Gebiet zu erarbeiten und Schwerpunkte zu bilden.

Wesentliche Punkte zur Mobilisierung lokaler Projektpartner:

  • Schaffen von Interesse bei lokalen Interessengruppen für die Kooperation
  • Einrichtung eines lokalen „Think Tanks für die Kooperation“
  • Festlegen von Kooperationsideen

Einbeziehung externer Fachleute

Ein effektives Projektmanagement trägt grundlegend zum Erfolg des Kooperationsprojekts bei. Die Wahl des Projektmanagers sollte daher wohl überlegt sein und stellt einen wichtigen Schritt in der Planungsphase dar.

Einige TNC-Projekte werden ausschließlich von Mitarbeitern der lokalen Aktionsgruppe entwickelt und verwaltet. Bei anderen Projekten hingegen werden externe Projektmanager eingesetzt. Externe Projektmanager werden für gewöhnlich dann hinzugezogen, wenn die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen innerhalb der LAG nicht vorhanden sind, es an Zeit mangelt oder die Ressourcen fehlen, um das Projekt durchzuführen. Die Unterstützung durch externe Berater kann während der verschiedenen Phasen der Planung, Umsetzung und Bewertung des Kooperationsprojekts nützlich sein.

Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Vor- und Nachteile von internen und externen Projektmanagern:

  Interner Manager Externer Manager
Vorteile
  • kennt einige lokale Akteure oder sogar alle
  • kennt die Kooperationspartner
    Dies ist für die Kommunikation und Konfliktlösung von Vorteil.
  • Es entstehen keine zusätzlichen Kosten.
  • klar festgelegte Aufgaben bei der Verwaltung des Netzwerks
  • eher objektiv eingestellt und steht nicht unter lokalem Druck, der möglicherweise besteht
  • verfügt wahrscheinlich über mehr Erfahrung bei der Durchführung eines Kooperationsprojekts
Nachteile
  • eher subjektiv eingestellt und möglicherweise unter lokalem Druck (politisch oder finanziell)
  • kann sich nicht Vollzeit mit dem Projekt beschäftigen, es sei denn, seine Zeit wird vollständig für das Kooperationsprojekt eingeplant
  • möglicherweise wenig Erfahrung bei der Durchführung eines Kooperationsprojekts
  • Das Kooperationsprojekt hängt möglicherweise zu sehr vom Projektmanager ab. Dies kann bei Kündigung oder Arbeitsplatzwechsel zu Problemen führen.
  • schlägt möglicherweise „vorgefertigte“ Lösungen vor, die in keinem direkten Bezug zu den beteiligten Partnern oder der bereits von den Partnern erledigten Arbeit stehen
  • verändert möglicherweise den Charakter des Projekts
  • handelt möglicherweise eher in seinem eigenem Interesse als im Interesse des Projekts und der Partner
  • kennt die lokalen und transnationalen Partner zu Beginn wahrscheinlich nicht
    Dies kann zu Kommunikationsproblemen führen.
  • Das Netzwerk hat die Kosten zu tragen.

Für die Rekrutierung von externen Projektmanagern zur Unterstützung der Kooperationsprojekte steht ein zusätzliches Orientierungstool für die lokalen Aktionsgruppen zur Verfügung (klicken Sie hier Hinweise und Auswahlkriterien für externe praktische Unterstützung).

Zuletzt aktualisiert: 27/11/2012 | Oben