Text verkleinern Text vergrößern

Netzwerkverwaltung

NRN-Kommunikationsplan

Die Ermöglichung des Wissensaustauschs über verschiedene Kommunikationsinstrumente ist eine der wichtigsten grundlegenden Aufgaben für alle nationalen ländlichen Netzwerke (NRNs). Für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 wird diese Funktion weiter verstärkt werden, denn im Einklang mit Artikel 54(3) derVerordnung Nr. 1305/2013 [PDF ] sind alle NRNs verpflichtet, im Rahmen ihres Aktionsplans einen Kommunikationsplan einzurichten.

Die Erwartungen für die Programme zur ländlichen Entwicklung 2014-2020 sind ambitioniert und von den Vernetzungsstellen wird erwartet, dass sie (in Absprache mit ihrer Verwaltungsbehörde) die Kapazitäten zur Umsetzung eines umfassenden Kommunikationsplans haben, der folgende Mindestanforderungen erfüllt:

a) Öffentlichkeitsarbeit und Bereitstellen von Informationen bezüglich der gesamten Chancenpalette für potenzielle Begünstigte im Einklang mit den ausgewählten Prioritäten und Maßnahmen im EPLR sowie
b) Bereitstellen von Informations- und Kommunikationsaktivitäten, die auf die breite Öffentlichkeit abzielen. (Die Abzielung von Kommunikationsaktivitäten auf die breite Öffentlichkeit ist eine neue und konkrete Aufgabe für die Vernetzungsstellen und spiegelt die Evolution der ländlichen Entwicklungspolitik hin zu einer stärker ergebnisorientierten Politik mit mehr Fokus auf gemeinsame Vorgaben innerhalb der EU und auf gemeinsame Ziele mit anderen EU-Fonds wider.)

Verwaltungsbehörden sind für die Leitung des EPLR-Gesamtkommunikationsprozesses verantwortlich und müssen das NRN dazu anhalten, dass es die für das Programm erforderliche Öffentlichkeitsarbeit vornimmt (siehe Artikel 66 von Verordnung 1305/2013 [PDF ]). Es wird Verwaltungsbehörden empfohlen, gemeinsam mit dem NRN eine Kommunikationsstrategie als Grundlage für die allgemeinen Informations- und Kommunikationsaktionen rund um das EPRL und für den NRN-Kommunikationsplan zu erarbeiten. Entsprechend den Anforderungen der einzelnen Mitgliedstaaten kann eine solche Kommunikationsstrategie dazu beitragen, i) die Arbeitsteilung zwischen der Verwaltungsbehörde und der Vernetzungsstelle und ii) den Grad der Integration zwischen Aktionen, Produkten und Botschaften zu regeln.

Ein guter Kommunikationsplan enthält Verknüpfungen zu den breiteren Politikzielen, eine Aufgabenbeschreibung mit klaren Angaben zu Verantwortlichkeiten und Zeitplan sowie eine präzise Definition der Zielgruppen verschiedener Aktionen. Kommunikationsziele, -instrumente und -stile sollten diversifiziert und an die verschiedenen Zielgruppen (potenzielle Begünstigte oder breite Öffentlichkeit) angepasst sein.

Die Vorbereitung und Umsetzung eines Kommunikationsplans stellt sicher, dass ein einheitlicher und koordinierter Ansatz vorliegt, der die richtige Botschaft zur richtigen Zeit auf richtige Weise an die richtige Zielgruppe vermittelt. Für jeden Kommunikationsplan können insgesamt sechs grundlegende Schritte identifiziert werden:

Schritt 1: Clearly set your objectives
Schritt 2: Identifizieren der Zielgruppe
Schritt 3: Wählen der Botschaft
Schritt 4: Wählen der geeigneten Instrumente
Schritt 5: Identifizieren und Verwalten der Ressourcen
Schritt 6: Begleiten des Fortschritts und Bewerten der Wirkung.

Infobox

Kommunikation wird definiert als eine Aktivität zur Vermittlung aussagekräftiger Informationen. Kommunikation ist also mehr als nur Informieren, sondern baut eine Beziehung auf und startet einen Dialog. Kommunikation kommt nicht von ungefähr – wirkungsvolle Kommunikation setzt eine wirkungsvolle Strategie, klares Engagement und Unterstützung von oben voraus. Kommunikation erfordert einen partizipatorischen Ansatz, der sich auf menschliches Potenzial stützt und zuhören, Vertrauen aufbauen und den Austausch anregen kann. Es geht nicht nur darum, Geschichten zu erzählen, sondern anderen zuzuhören und das, was sie sagen, wirkungsvoll weiterzugeben.

Die Ermöglichung des Wissensaustauschs über verschiedene Kommunikationsinstrumente ist eine der wichtigsten grundlegenden Aufgaben für jedes NRN. Effiziente und wirkungsvolle Kommunikation wird in ländlichen Netzwerken großgeschrieben und dürfte im Programmplanungszeitraum 2014-2020 dank der erweiterten und gestärkten Rolle der NRNs weiter an Bedeutung gewinnen.

Die Kommunikation in ländlichen Netzwerken weist zwei Hauptdimensionen auf:

  • Eine VERTIKALE Dimension – meist von oben nach unten mit der gezielten Verbreitung von EPLR- und anderen technischen Informationen durch das Netzwerk an Interessenvertreter und die breite Öffentlichkeit; zunehmend jedoch auch von unten nach oben mit der Öffnung von Beratungsverfahren und anderen Mechanismen, um den Dialog mit den Bürgern zu verbessern und ihr direktes Feedback einzuholen.
  • Eine HORIZONTALE Dimension, die ländliche Interessenvertreter und Akteure direkt miteinander verknüpft – diese Kommunikationsprozesse sind ein fundamentales Networking-Konzept, deren Interaktionen und Informationsflüsse jedoch vollkommen anders organisiert sein müssen als die der vertikalen Dimension.

Unilaterale Kommunikation ist der LINEARE Fluss von Ideen, Wissen und Erfahrungen, der sich auf eher klassische Informationsaktionen und Beratungs- und Schulungsmodelle stützt. Außerdem gibt es komplexe INTERAKTIVE Flüsse basierend auf Zusammenarbeit und Dialog, was aufgrund der vielfältigen Verknüpfungen der Interessenvertreter und der gegenseitigen Befruchtung neuer Ideen zu einem wechselseitigen Austausch von Wissen und zu Innovationsförderung führt.

Ressourcen und Literaturangaben

Auf der ENRD-Website liegen zahlreiche Ressourcen zum Thema Entwicklung und Umsetzung von NRN-Kommunikationsplänen vor, darunter folgende:

Auch von anderen EU-Fonds kann einiges gelernt werden. Hier finden sich weitere Informationen zu den von der Europäischen Kommission verwendeten Ansätzen zur Vermittlung der EU-Regionalpolitik.


Zuletzt aktualisiert: 12/06/2014 | Oben