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Erkenntnisse der NRN

Erfahrungs- und Wissensaustausch unter den Netzwerkakteuren

Neben dem Austausch bewährter Verfahren ist es auch wichtig, andere relevante Erfahrungen und Erkenntnisse innerhalb des Netzwerks zu verbreiten. Der Austausch von Interpretations- und Untersuchungsaktivitäten, die zum Aufbau von Wissen und Know-how geführt haben, ist für die wirksame Entwicklung, Verwaltung und Umsetzung der Politik ebenso bedeutsam, wie die Verbreitung bewährter Verfahren.

Das lettische NRN organisierte eine Studienreise [PDF ] für lettische Waldbesitzer, damit diese sich über Erfahrungen genossenschaftlicher Zusammenarbeit in Skandinavien informieren konnten. Als Ziele der Studienreise wurden Finnland und Schweden ausgewählt, da die Bedingungen dort ähnlich sind und vergleichbare Bewirtschaftungsverfahren angewendet werden. Darüber hinaus sind viele skandinavische Unternehmen in der lettischen Forstwirtschaft aktiv. Während des Besuchs informierten die finnischen Teilnehmer ihre lettischen Kollegen über die Geschichte der Genossenschaften, deren Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Vorteile sowie über den Forstsektor im Allgemeinen. In Schweden fand ein Seminar zu forstwirtschaftlichen Genossenschaften statt, das auch die Gelegenheit bot, mit Mitgliedern dieser Genossenschaften ins Gespräch zu kommen und praktische Informationen zu den Herausforderungen und den Vorteilen der Zusammenarbeit aus erster Hand zu erhalten. Nach der Studienreise wurde die erste forstwirtschaftliche Genossenschaft Lettlands, Mezsaimnieks, gegründet.

Weitere Beispiele zu den Methoden und Vorgehensweisen, die die NRNs nutzen, um Personen, Gruppen und Organisationen dabei zu unterstützen, ihr Wissen und ihre Expertise über persönliche Kontakte und eine Reihe von Fernkommunikationsmitteln zu teilen, finden Sie in der nachstehenden Fallstudie und hier .

Infobox

Fallstudie: Erfahrungsaustausch zwischen lokalen Aktionsgruppen – Italien

Das Projekt „LEADER in der Praxis“ umfasste eine Reihe von Studienreisen, die von der LEADER-Arbeitsgruppe des NRN organisiert wurden und an denen alle LAGs und Akteure im Bereich der ländlichen Entwicklung teilnehmen konnten. Dabei stand der Erfahrungsaustausch zur Entwicklung innovativer Projektlösungen im Hinblick auf Problemstellungen im Bereich der ländlichen Entwicklung im Mittelpunkt. Im Rahmen der Studienreisen wurden vor Ort Projekte besucht, die über das EPLR gefördert wurden und sich mit wichtigen Innovationsthemen der Entwicklung in den ländlichen Gebieten befassten.

Um sicherzustellen, dass so viele Informationen wie möglich ausgetauscht wurden und die Erkenntnisse in anderen Gebieten angewendet werden können, erhielten die Teilnehmer der Initiative umfangreiches Begleitmaterial. Bei jedem Studienbesuch wurden den Teilnehmern z. B. die wichtigsten Regelungen, Kommunikationsbeispiele und Finanzierungsinformationen zur Verfügung gestellt. Das Informationsangebot vor Ort war sehr umfassend und die Präsentationen wurden mit Texten und Bildern ergänzt, die die LAGs zur Präsentation in ihren eigenen Gebieten verwenden können. Sämtliche Informationen für die Organisation weiterer Schulungen oder Exkursionen für lokale Akteure auf Grundlage der Studienreisen wurden ebenfalls bereitgestellt.

Bei allen Studienbesuchen stand ein Thema im Mittelpunkt, es wurden bestimmte Umsetzungsfragen erörtert und die Akteure der Projekte kamen zu Wort. Die zweitägigen Veranstaltungen beinhalteten Exkursionen und ergänzendes Material, das online zur Verfügung gestellt wurde. Die ausgewählten Projektbeispiele waren alle bereits fortgeschritten und selbsttragend. Es ging immer um ein bestimmtes Thema, eine positive Wirkung auf die lokale Gemeinschaft und das Schaffen von Innovationen auf lokaler Ebene. Die LEADER-Förderung wurde mit anderen Mitteln ergänzt.

Zu den Themen der Projekte zählten der Mehrwert durch lokale Produktion, multifunktionale Tourismusangebote, neue Formen erneuerbarer Energie und die Schaffung neuer wirtschaftlicher Aktivitäten. Die LAGs, die an den Studienreisen teilgenommen haben, stehen in ständigem Kontakt, haben Kooperationsinitiativen ins Leben gerufen und helfen sich gegenseitig bei der Umsetzung ihrer Projekte. Nach den ersten vier Austauschinitiativen haben 15 weitere LAGs angeboten, Studienreisen in ihren Gebieten zu organisieren.


Zuletzt aktualisiert: 06/01/2014 | Oben