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Erkenntnisse anderer Netzwerke

Europäisches Evaluierungsnetzwerk für ländliche Entwicklung

Im Dezember 2012 lud das Europäische Evaluierungsnetzwerk für ländliche Entwicklung 10 Netzwerkakteure ein, ihre Ansichten zum Mehrwert und den wesentlichen Leistungen des Netzwerks vorzustellen und darüber zu sprechen, wie das Netzwerk in Zukunft innovativer arbeiten bzw. verbessert werden kann.

Im Folgenden werden die wichtigsten Erkenntnisse und die künftigen Herausforderungen zusammenfassend vorgestellt – ein vollständiger Bericht wurde in der 10. Ausgabe der Rural Evaluation Newsveröffentlicht [PDF ].

Erkenntnisse darüber, was gut und was weniger gut funktioniert hat

  • „Das Evaluierungsnetzwerk hat es geschafft, einen strukturierten Austausch mit der Europäischen Kommission in die Wege zu leiten. Während die offiziellen Fachkonferenzen von einem hierarchischen Ansatz geprägt sind, findet bei den Konferenzen, die vom Evaluierungsnetzwerk organisiert werden, ein Austausch zwischen den Mitgliedstaaten und der Kommission auf gleicher Ebene statt.“
  • „Den größten Nutzen bietet das Forum des Evaluierungsnetzwerks zum Kommunizieren und Diskutieren der Bewertung der ländlichen Entwicklung und diesbezüglicher Angelegenheiten. Ich denke, dass es sehr viel dazu beigetragen hat, die Bewertung proaktiver zu gestalten, und zu einer verbesserten Planung und mehr Einheitlichkeit bei der Bewertung geführt hat.“
  • „Für mich spielen die Fokusgruppen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Reichweite der Netzwerkaktivitäten zur Bewertung in den Mitgliedstaaten zu erweitern. Diese begrüßen stets die Möglichkeit, sich zu treffen und Bewertungsfragen mit ihren Kollegen zu besprechen. Dadurch werden Theorie und Praxis miteinander verbunden und mit der Bewertung wird positiv umgegangen.“
  • „Es wurde schon viel erreicht, aber für mich besteht die größte Leistung in der guten Vorbereitung der Halbzeitbewertung und der in diesem Zusammenhang geleisteten umfassenden Orientierungshilfe sowie in der darauffolgenden methodischen Analyse der Halbzeitbewertungsberichte für die EPLRs 2007–2013, die für alle beteiligten Parteien von Nutzen war. Für die Bewertungsbeauftragten und die Verwaltungsbehörden bot sich eine gute Gelegenheit, ihre Bewertungsmethoden, -verfahren und -ergebnisse zu vergleichen und vom Wissensaustausch zu profitieren.“
  • „Manchmal können die erarbeiteten Richtlinien nicht in den Mitgliedstaaten umgesetzt werden.“
  • „Die vorläufigen Richtlinien für die Ex-ante-Bewertung der EPLRs 2014–2020 sind meiner Meinung nach für die Verwaltungsbehörden und die Bewertungsbeauftragten sehr nützlich. Wir sind froh, dass wir diese Richtlinien rechtzeitig erhalten haben. Ich glaube jedoch, dass die Mitgliedstaaten nach ihrer Meinung zur Bewertung und zur effizienten Nutzung der vorgeschlagenen Empfehlungen befragt werden sollten.“
  • Workshops zu bewährten Verfahren bieten einen intelligenten Mix aus Wissenstransfer und -austausch auf allen Ebenen. Außerdem stellen sie eine gute Gelegenheit dar, um die am Bewertungsprozess beteiligten Personen persönlich kennenzulernen, mehr über ihre Erwartungen, Einschränkungen und Enttäuschungen zu erfahren, und um gemeinsam an wichtigen Lösungen zu arbeiten.“
  • „Der Helpdesk des Evaluierungsnetzwerks und sein nationales Expertenteam erleichtern es den Bewertungsbeauftragten, um Rat zu fragen, wenn sich Probleme im Zusammenhang mit der Bewertung der ländlichen Entwicklung ergeben.“

Zukünftige Herausforderungen der Vernetzung im Bereich der Bewertung

  • „Ich denke, dass in Zukunft mehr Veranstaltungen zum Kapazitätsaufbau organisiert werden könnten, bei denen spezielle Themen besprochen werden.“
  • „Ich hoffe, dass es künftig verstärkt themenorientierte Veranstaltungen geben wird, die sich mit bestimmten Themen beschäftigen. Bisher gab es bereits einige, aber ich denke, man kann noch mehr tun, um unser Verständnis der Bewertung verschiedener Umsetzungsmethoden zu fördern.“
  • „Es könnte bei der Vernetzung mit anderen Evaluierungsnetzwerken und insbesondere mit dem EFRE–ESF Verbesserungen geben.“
  • „Auf nationaler Ebene fehlen uns derzeit ähnliche Netzwerke zur Begleitung und Bewertung.“
  • „Bei der Koordinierung der Begleitung und Bewertung in Bezug auf die Strukturfonds gibt es auf nationaler Ebene und auf EU-Ebene eine Lücke.“
  • „Die Koordinierung der Vorbereitungen für den Indikator- und den Bewertungsplan des nächsten Programmzeitraums muss verbessert werden. Der Ausschuss für die Entwicklung des ländlichen Raums und der Evaluierungsausschuss arbeiten nicht immer zusammen und manchmal gibt es Inkohärenzen (z. B. beim Indikatorplan).“
  • Für bestimmte Bewertungsbereiche sollte es noch mehr Arbeitspapiere geben. Sie sollten jedoch bereits früher im Bewertungsprozess zur Verfügung stehen, damit die praktische Arbeit verbessert wird.“
  • „Zukünftig sollten mehr Konferenzen organisiert werden, und zwar nicht nur um Methoden, sondern auch um Ergebnisse zu diskutieren. Außerdem sollte die Wissenschaft stärker einbezogen werden, um bei Fachtagungen einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.“

Infobox

Das Europäische Evaluierungsnetzwerk für ländliche Entwicklung (abgekürzt Evaluierungsnetzwerk) unterstützt die EU-Mitgliedstaaten im Programmzeitraum 2007–2013 dabei, die Qualität und Effizienz der Bewertung ihrer Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum (EPLRs) zu verbessern.

Das Hauptziel des Evaluierungsnetzwerks ist die Steigerung des Nutzens der Bewertung als ein Instrument zur Gestaltung und Lenkung der Politik. Dieses Ziel teilt sich in drei spezifische Ziele:

  1. Verbesserung der Methoden und Instrumente zur Bewertung der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum,
  2. Steigerung der Kapazitäten bei der Umsetzung der Bewertungsprozesse der ländlichen Entwicklung,
  3. Austausch von Wissen zur Bewertung der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum.

An den Aktivitäten des Netzwerks beteiligen sich die an der Bewertung mitwirkenden Akteure auf Ebene der Mitgliedstaaten und auf Programmebene (Behörden, Bewertungsbeauftragte, Wissenschaftler und Interessenvertreter) im Rahmen von Seminaren, Workshops und Diskussionen zu thematischen Studien. Darüber hinaus wird ein Newsletter veröffentlicht.

Der Helpdesk des Evaluierungsnetzwerks (die Vernetzungsstelle) dient als zentrale Informationsstelle für alle Fragen rund um die Bewertung der EPLRs und unterstützt die Etablierung und Verwaltung des Evaluierungsnetzwerks. Darüber hinaus steht der Helpdesk mit seinem Wissen bei methodischen Fragen, z. B. zu Bewertungsverfahren und zur Datensammlung, zur Verfügung, berät die Akteure und unterstützt die Kommission und die Mitgliedstaaten beim Umgang mit den Bewertungsberichten.

Der Helpdesk stellt eine Reihe von technischen Leistungen und Tools zur Verfügung. Dazu zählen eine dreisprachige Website (Englisch, Französisch und Deutsch), ein elektronischer Newsletter, ein Frage-und-Antwort-Dienst, ein umfassendes Glossar mit Begriffsbestimmungen, eine Sammlung bewährter Verfahren und eine Infothek mit relevanten Literaturempfehlungen.


Zuletzt aktualisiert: 07/01/2014 | Oben