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TOP-STORY: Seminar zur Semisubsistenzlandwirtschaft greift wichtige Fragen auf

Die Debatte über landwirtschaftliche Kleinbetriebe hat mit den letzten beiden Erweiterungen 2004 und 2007, bei denen sich die Anzahl der Subsistenz- und Semisubsistenzlandwirte in der EU auf 11 Millionen erhöhte, besondere Bedeutung gewonnen. Ein Zeichen für das zunehmende Interesse an diesem Gebiet ist die Teilnahme von rund 140 Personen an einem kürzlich veranstalteten Seminar zum Thema ‘Semisubsistenzlandwirtschaft in der EU: aktuelle Lage und Zukunftsaussichten’, im rumänischen Sibiu vom 13.-15. Oktober.

Ein Hauptziel des Seminars war die Einschätzung der gegenwärtigen Situation und der politischen Maßnahmen hinsichtlich Semisubsistenzbetrieben in der gesamten EU. “Diese Landwirte stehen vor besonderen Herausforderungen, da eine beträchtliche Menge ihrer Produktion dem Eigenverbrauch dient und sie daher oft nicht in Agrar- und/oder Produktmärkte integriert sind,” erklärte Sophia Davidova, Lektorin für europäische Agrarpolitik an der University of Kent und Verfasserin des wichtigsten Hintergrunddokuments für die Veranstaltung. Schwerpunktthema des Seminars war die laufende Debatte über die Funktion von kleinen Höfen und Semisubsistenzbetrieben als Nahrungsmittellieferanten für einkommensschwache Haushalte, Anbieter von Umweltdienstleistungen, Mitwirkende an der Diversifizierung der Wirtschaft im ländlichen Raum und Hüter kultureller Traditionen in ländlichen Gebieten.

Zum Abschluss des Seminars hob Dacian Ciolos, der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige EU-Kommissar, den Wert dieser Betriebe anerkennend hervor und betonte, das die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 sowohl die Vielfalt als auch die Leistung der europäischen Landwirtschaft fördern wird. In Bezug auf die zweite Säule der GAP stellte er fest, dass ländliche Entwicklungsprogramme dem Transfer von Know-how, Schulungsprogrammen und der Mobilisierung lokaler Initiativen größere Bedeutung verleihen werden. Darüber hinaus erklärte Ciolos, er stellt sich die Bildung von Maßnahmenpaketen vor, die den besonderen Bedürfnissen von kleinen Agrarbetrieben oder Bergbauern entgegen kommen. “Ich bin überzeugt, dass kleine Agrarbetriebe unterstützt werden müssen, solange sie in der Lage sind, ihre Erzeugnisse in Verkehr zu brungen und einen Beitrag zur Landschaftspflege ebenso wie zur Lebensfähigkeit ländlicher Gebiete leisten können,” sagte er. Für weitere Informationen hier klicken.

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